Das Relais de La Poste bekommt seinen Stern zurück

Thomas Koebel, seit vier Jahren Chefkoch im Relais de la Poste in La Wantzenau, hat in diesem emblematischen Lokal, das in der Vergangenheit bereits mit einem Stern ausgezeichnet wurde, seinen ersten Macaron erlangt. Er stammt aus dem Nordelsass und wuchs in einer Kulisse von Fachwerkhäusern in Colmar auf. Seine Karriere begann als Lehrling im Cheval blanc in Westhalten, wo er mit den Sternen in Berührung kam, auch wenn er sich dessen damals noch nicht voll bewusst war.

Da er gleich nach seinem Abschluss in der Gastronomie arbeiten wollte, trat er dem Rosenmeer in Rosheim als Chef de Partie bei, unter der Leitung von Küchenchef Hubert Maetz, der zu dieser Zeit seinen ersten Stern erhielt. Dort spürte er zum ersten Mal die Emulation und den Einfluss, den ein Michelin-Stern haben konnte, obwohl er erst 17 Jahre alt war. Danach verbrachte er ein Jahr im Cygne in Gundershoffen, einem Restaurant, das damals mit zwei Sternen ausgezeichnet war, bevor er drei Jahre lang in der Brigade von Émile Jung im Crocodile in Straßburg arbeitete, bis dieser das Restaurant verkaufte.

Nach einer kurzen Erfahrung in Savoyen kehrte Thomas Koebel in seine Heimatregion zurück und erhielt im Alter von 21 Jahren seine erste Stelle als Küchenchef. Danach arbeitete er an verschiedenen gastronomischen Adressen in der Region und als Heimkoch, bevor er sich südlich von Straßburg in einem Waggon des Restaurants Les Secrets des Grands Express niederließ, das der Familie Burrus gehört, die seitdem ihre Gruppe in Partnerschaft mit Cédric Moulot ausgebaut hat (Chez Yvonne, Au Crocodile, 1741 usw.).

Thomas Koebel ließ das Konzept des Eisenbahnrestaurants gedeihen und verfolgte gleichzeitig seinen Traum von Michelin-Sternen. Als die Burrus-Gruppe das Relais de la Poste 2019 kaufte, kurz nachdem es seinen Stern verloren hatte, sah sie die Chance für eine neue Herausforderung. Obwohl der Covid und die notwendigen Arbeiten in dem historischen Fachwerkhaus ihre Entschlossenheit zeitweise bremsten, gehört der Stern heute endlich ihr.

Der 36-jährige Chefkoch ist stolz auf seine elsässischen Wurzeln und stellt seine Heimat in seiner Küche in den Vordergrund. Seine Gastronomie ist geschmort und inspiriert sich am bürgerlichen Terroir. Er hat eine besondere Vorliebe für großzügige und reichhaltige Gerichte und arbeitet mit Foie gras, Innereien und Kalbskopf. Er interpretiert traditionelle Gerichte wie Flammkuchen und Sauerkraut neu. Um Schärfe zu verleihen, verwendet er lieber Meerrettich als Wasabi.

Seine Verbundenheit mit dem Elsass zeigt sich deutlich in seiner Küche.

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